WEICHENSTELLUNG während Corona – Perspektive eines Mentees


Die folgenden Zitate sind im Zuge von Interviews einer Hausarbeit bei Herrn Prof. Dr. Lehberger, Erziehungswissenschaftler an der Universität Hamburg und pädagogischer Leiter von WEICHENSTELLUNG, entstanden. Die Verfasserin ist Mentorin bei WEICHENSTELLUNG und hat sich mit dem Thema „Mentoring während der Covid19-Pandemie“ beschäftigt.

Die Zitate sind Aussagen zu WEICHENSTELLUNG während der Corona-Pandemie und dem Mehrwert durch WEICHENSTELLUNG aus der Perspektive eines Mentees.

Das integrierte Schulpraktikum, welches in den Studiengängen Lehramt der Primar- und Sekundarstufe I, Lehramt an Gymnasien und Lehramt für Sonderpädagogik durchgeführt wird, kann durch eine Beschäftigung bei der WEICHENSTELLUNG kompensiert werden. Dafür sollten interessierte Mentor:innen Kontakt mit dem Pädagogischen Leiter Herrn Prof. Dr. Reiner Lehberger aufnehmen. Im Zuge dieser Kompensation sind die Interviews der Hausarbeit entstanden.

 

WEICHENSTELLUNG während Corona – Perspektive des Mentees

Mentorin: Wie würdest du rückblickend das Homeschooling und digitale Lernen bewerten? Erzähl mir ein wenig von deinen Erfahrungen!

Mentee: Anstrengend. Es war sehr schwer, alles zu organisieren und kompliziert. Wir haben so viele Aufgaben bekommen, dass irgendwann die Motivation einfach weg war, weil sobald ich etwas fertig hatte, kam schon der nächste Stapel an Aufgaben. Außerdem sind manche Lehrer gar nicht auf meine Frage eingegangen und dir konnte ich auch nicht immer schreiben. Aber das Schlimmste war für mich, dass ich meine Mitschüler und Freunde nicht um mich hatte, wie sonst in der Klasse.

[…]

Mentorin: Findest du, ich hätte dich anders fördern müssen?

Mentee: Nein. Du hast versucht, mich anzurufen und zu motivieren. Das hatte mehr mit mir selbst zu tun. Ich hätte mir vielleicht nur gewünscht, mehr Nachhilfe in den einzelnen Fächern zu kriegen, weil ich eigentlich ja keine Ausbildung machen möchte und die Bewerbungen teilweise nicht nötig waren.

 

Mehrwert und Hilfe bei Übergängen durch WEICHENSTELLUNG – Perspektive des Mentees

Mentorin: Welchen Eindruck hattest du dann nach den ersten paar Wochen der Förderung?

Mentee: Cool. Ich dachte, dass ich jetzt die Hilfe bekomme, die ich von meinen Eltern nicht kriege.

[…]

Mentorin: Wie ist es nun? Hast du den Eindruck, dass du nun dieselben Chancen hast wie deine Mitschüler?

Mentee: Ja, mehr als vorher. Vorher hatte ich keinen Ansprechpartner, wenn es um Fragen ging, wie was ist eigentlich das Abitur oder Fachabitur. Ich wusste nicht einmal, dass man auch ein Fachabitur machen kann. Außerdem konnte ich mich durch die Zoom-Sitzungen gut auf die Abschlussprüfungen vorbereiten und in Mathe eine E2 kriegen.

Mentorin: […] Hast du durch das Projekt Vor- oder vielleicht sogar Nachteile erfahren?

Mentee: Nachteile keine, Vorteile ja. Aber mir fällt jetzt spontan nur als positive Sache das Kulturprogramm ein. Das hat immer die Gemeinschaft so verbessert und einen näher gebracht. Außerdem hatte ich keinen Plan, was ich hätte machen sollen, wenn ich meine Abiturprognose nicht bekommen hätte. Jetzt weiß ich aber, dass es noch andere Wege gibt, wie das Fachabitur. Ich hätte mich nicht für die Fachoberschule für Gestaltung/Grafik beworben, wenn wir kein Gespräch darüber geführt hätten. Ich glaube, wenn Corona nicht gewesen wäre, hätten wir noch viel mehr positive Erfahrungen machen können.

[…]

Mentorin: Erleichtert dich der Gedanke, dass du nach der 10. Klasse erstmal eine Ansprechpartnerin hast, die dir beim Übergang hilft?

Mentee: Oh ja! Das nimmt mir ein bisschen die Angst vor dem neuen Abschnitt.


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