Marc Nelson

Alltagsfit Teil 2: Umgangsformen bei Tisch


Dr. Tatiana Matthiesen, Gesamtkoordinatorin von WEICHENSTELLUNG und Bereichsleiterin Bildung und Erziehung der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius:

Einen guten Schulabschluss machen und dann den richtigen Beruf finden – das ist nicht einfach für viele junge Menschen, aber entscheidend für das ganze Leben. Mit WEICHENSTELLUNG für Ausbildung und Beruf wollen wir in der ZEIT-Stiftung dazu beitragen, dass Jugendliche gute Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben. Und zwar durch eine gute Ausbildungs- und Berufsvorbereitung, die wir Schüler:innen in unserem Programm bieten.

Aber ich habe in den letzten Jahren auch festgestellt, dass es bei den jungen Menschen nicht nur um die Vorbereitung auf die Ausbildung und den Beruf geht, sondern auch um das Vorbereiten auf das Leben allgemein. Daher ist mir die Idee gekommen, dass die ZEIT-Stiftung neben der fachlichen Förderung und Begleitung auch Schüler:innen-Workshops zu Alltagskompetenzen bei WEICHENSTELLUNG für Ausbildung und Beruf anbieten könnte.

Ich freue mich sehr, dass wir mit Marc Nelson einen Mitstreiter gewonnen haben, der als Experte für allgemeine Umgangsformen und Business-Etikette sowie Mitglied im Vorstand der Deutschen Knigge Gesellschaft unseren Mentees auf wunderbare Weise vermittelt, was gute Umgangsformen im Alltag und Berufsleben – auch bei Tisch – sind und wie man sich zu welchem Anlass kleidet.

Schlussendlich sind gute Umgangsformen und angemessene Kleidung Ausdruck von Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Respekt gegenüber anderen Menschen – und fördern das soziale Miteinander.

 

Alltagsworkshop: Tisch-Knigge. Umgangsformen bei Tisch

Marc Nelson, zertifizierter Trainer für allgemeine Umgangsformen und Business Etikette, Mitglied im Vorstand der Deutschen Knigge Gesellschaft

In meinem ersten Seminar für WEICHENSTELLUNG für Ausbildung und Beruf ging es um „Business-Knigge – Umgangsformen, Etikette, Höflichkeit, Wertschätzung“. Mit Jugendlichen und jungen Menschen habe ich zwar nicht das erste Mal gearbeitet, aber es war dennoch auch für mich eine spannende und positive erste Erfahrung. Und offensichtlich ging es auch den Teilnehmenden so, denn bei meinem zweiten Seminar zum Thema „Umgangsformen bei Tisch“ kam genau die gleiche Truppe wieder und es war schön, an die erste Begegnung anknüpfen zu können.

In einem meiner Räume stand alles bereit: Eine große Tafel, komplett für ein formelles Essen eindeckt – Platzteller, Salatteller, Suppenteller, ein kleiner Brotteller, Besteck von außen nach innen, verschiedene Gläser für die einzelnen Getränke, Blumen, schöne Beleuchtung, Stoffservietten. Der Raum bliebt zunächst allerdings verschlossen – den Theorieteil des Seminars habe ich im Nebenraum abgehalten.

Beim theoretischen Teil haben wir den Ablauf eines Essens durchgesprochen, vom Betreten des Restaurants bis zum Begleichen der Rechnung. Besonders viel Freude hatten wir bei der praktischen Übung „Bei Tisch Platz nehmen“. Was viele nicht wissen: Hierbei müssen beide Personen (die stehende und die platznehmende) zusammenspielen, denn ansonsten geht es mit „dem Stuhl anrücken“ schief.

Nach der Pause habe ich dann die Tür zu dem großen Raum mit der Tafel geöffnet und es war wunderbar, die Reaktionen zu sehen. Alle haben ihre Handys gezückt und Fotos gemacht, sie haben gekichert und waren auch ein wenig unsicher. Es gab ein Drei-Gänge-Menü und wir haben zum Beispiel besprochen, was man mit einer Serviette macht und was man mit ihr auch falsch machen kann (eine Serviette wird z.B. nicht in den Kragen gesteckt!).

Natürlich hatten die Mentees die Sorge „was ist, wenn ich mich falsch verhalte oder wenn mir ein Missgeschick passiert?“. Nun, da ich ja unter anderem an dem Tag auch Kellner war, sind mir durchaus einige Missgeschicke passiert. Der Johannisbeersaft (als Rotwein-Ersatz) ging einmal an einem Glas vorbei, ich habe mich in der Eile bekleckert – aber ich habe es einfach locker genommen und den Mentees gesagt: „Wenn euch Missgeschicke passieren, geht einfach drüber hinweg, macht das nicht zum Thema, entschuldigt euch nicht dafür. Es ist halt passiert. Fertig. Punkt. Denkt immer daran: Wir sind alle Menschen und Missgeschicke passieren jedem einmal!“

Am Ende des Seminares hatte ich den Eindruck, dass alle sehr zufrieden waren mit dem Tag und viel Freude zusammen hatten.

Zum Beitrag über den Workshop „Business-Knigge – Umgangsformen, Etikette, Höflichkeit, Wertschätzung“


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