Chancen durch und nach der Corona-Krise

Die Förderung von neuzugewanderten Schüler:innen steht aufgrund der Corona-Krise vor ganz neuen Herausforderungen. Aber bieten sich auch Chancen?

Mein persönlicher Eindruck ist, dass diejenigen, die es in unserer Gesellschaft ohnehin nicht leicht haben, in der aktuellen Situation noch mehr an den Rand gedrängt werden und eigentlich mehr Unterstützung brauchen. Das sehe ich auch bei meinen Mentees. Umso wichtiger ist es, dass ich gemeinsam mit ihnen versuche, die Hürden zu bewältigen, die z. B. durch fehlende digitale Ausstattung und den Wegfall der Schule als festen Rahmen entstanden sind. Leider kann es auch nach den ersten Lockerungen nicht jede Schule ermöglichen, dass wir dort unter Einhaltung der Hygienevorschriften die persönliche Förderung wieder aufnehmen können. Glücklicherweise kann ich mich mit den Mentees telefonisch austauschen und so versuchen, Fragen zu klären und Aufgaben zu stellen. Damit haben wir sehr positive Erfahrungen gemacht. Die Mentees sind leistungsbereit und haben realisiert, wie wichtig Schule ist, nun da sie so lange gefehlt hat. Daher die eingangs gestellte Frage, ob Corona auch neue Chancen bietet – meine Antwort lautet ja! Zum einen hat die Zusammenarbeit während dieser globalen Krise unsere persönliche Beziehung gestärkt und die Arbeit intensiviert. Zum anderen hoffe ich, dass die veränderte Wahrnehmung und Wertschätzung der Schule nicht verblassen und dass die Gesellschaft sieht, wie „systemrelevant“ die Arbeit mit Jugendlichen ist.

Philip Stommel, Mentor bei WEICHENSTELLUNG für Ausbildung und Beruf in Köln


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