Schon die Grundvoraussetzungen sind oft nicht gegeben

Während der Corona-Krise müssen wir nach neuen Möglichkeiten suchen und digitale Wege gehen – auch beim Mentoring. Das kann eine Chance sein, wie bei meinem Mentee, der durch das Trainieren des Video-Bewerbungsgespräch große Fortschritte macht.

Aber es scheitert oft schon an den Grundvoraussetzungen. So kann ich eine andere meiner Mentees nur telefonisch unterstützen, da es bei ihr immer wieder Probleme mit dem Internet gibt. Die Familie lebt in einer speziellen Einrichtung, in der sie kein WLAN haben dürfen. Das stellt uns beim Mentoring vor Herausforderungen, aber vor allem ist es für sie ungleich schwieriger, die Aufgaben der Schule zu Hause zu bearbeiten und dran zu bleiben.

Wir machen das Beste aus der Situation, planen gemeinsam ihren Tagesablauf und erstellen einen Lernplan. Wenn sie bei ihrem Onkel ist, hat sie WLAN und wir nutzen die Chance uns per Video zu sehen. Geplant ist, dass sie mir beim nächsten Mal ihre mündliche Englischprüfung präsentiert und wir alle Aufgaben, zu denen sie Fragen hat oder bei denen es Verständnisprobleme gibt, gemeinsam durchgehen. Wir versuchen, die Möglichkeiten, die wir haben, optimal zu nutzen. Dennoch hoffe ich, dass meine Mentee bald wieder regulär in die Schule gehen und ich sie persönlich unterstützen kann.

Jessica Bernauer, Mentorin im Projekt WEICHENSTELLUNG für Ausbildung und Beruf


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